Mallorca: Tourismussteuer auf den Balearen verdoppelt
Wir lieben Mallorca, Ibiza, Menorca und Co. als zuverlässige Urlaubsziele im Sommer. Sonne, Strand und Meer sind nur etwas mehr als zwei Flugstunden von Deutschland entfernt. Die Balearen eilen deshalb Jahr für Jahr von Besucherrekord zu Besucherrekord. Das hat auch viele Schattenseiten wie beispielsweise eine hohe Belastung für die Umwelt. Die Regierung hat deshalb im vergangenen Jahr eine Tourismussteuer eingeführt und nun angekündigt, dass die Abgabe im kommenden Jahr verdoppelt wird. Wie teuer wird also der Mallorca-Urlaub 2018?
Millionen Urlauber aus Deutschland reisen jedes Jahr auf die Balearen. Besonders Mallorca steht bei ihnen hoch im Kurs. Im vergangenen Jahr hat die Provinzregierung der Inselgruppe eine Steuer eingeführt, um damit gegen die Schäden besonders für Umwelt vorzugehen, die der Tourismus verursacht. Auch Einheimische sind mehr und mehr von den Massen an Touristen genervt. In ganz Spanien kam es in den letzten Monaten immer häufiger zu wütenden Protesten. Nicht ohne Grund: Ganz Spanien ist randvoll mit Touristen. Nach dem weiteren Rekordsommer 2017, in dem wieder Millionen Reisende ihren Sommerurlaub auf Mallorca verbracht haben, will die Regierung die Gebühren – die sogenannte Ökotaxe – im kommenden Jahr verdoppeln. Bis zu vier Euro pro Person und Nacht werden dann auf den Baleareninseln Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera fällig. Auch Kreuzfahrttouristen werden zur Kasse gebeten, sobald ihr Schiff in einen Balearen-Hafen einläuft.
Touristensteuer auf Mallorca trifft auf gemischtes Echo
Seit die regionalen Gouverneure der spanischen Provinzregierung vor einigen Tagen die Verdoppelung der Touristensteuer verkündet haben, gab es als Reaktion ein gemischtes Echo auf die Erhöhung der Abgabe. Mehr als 120 Millionen Euro soll die erhöhte Abgabe 2018 einbringen. Die Erhöhung der Kurztaxe wurde sofort kritisiert. Wie eine lokale Zeitung schrieb, sei die Abgabe „brutal und ungerechtfertigt“. Der zuständige Tourismusminister Biel Barcelo wiederum bezeichnete den Anstieg als “gerechtfertigt“. Er sagte, dass die im vergangenen Sommer eingeführte Touristensteuer gut angenommen worden sei. Die Steuer wird von den Anwohnern der Balearen auch als „ecotasa“ – oder zu deutsch Ökotaxe – bezeichnet, was den Bezug der Einnahmen zum Umweltschutz verdeutlich. Gegner der Umweltabgabe sind vor allem Akteure, die von den Touristen leben. Besonders Hoteliers gehen dagegen auf die Barrikaden. Und auch der Wirtschaftsverband der Insel Mallorca hat die Erhöhung als „Katastrophe“ bezeichnet, wie verschiedene europäische Medien berichten. Angeblich seien noch keine positiven Ergebnisse aus den diesjährigen Ökosteuer-Einnahmen zu verzeichnen.
Sorge um Mallorca als Ferienziel
Seit der Ankündigung mehren sich vor allem die Stimmen derer, die Schaden für den Tourismus auf der beliebten Ferieninsel fürchten. Die Präsidentin des mallorquinischen Wirtschaftsverbands FEHM, Inma Benito, sagte: „Es ist eine Steuerabgabe und wird sich auf den Zustrom und die Wettbewerbsfähigkeit der Destination auswirken“. Sie warnt ausdrücklich:“Es könnte eine beträchtliche Anzahl von Menschen geben, die das ganze Jahr über, und nicht nur in der Hochsaison, nicht mehr nach Mallorca kommen.“ Zudem könne sich die Steuer negativ auf die Kaufkraft der Touristen auswirken, die dadurch weniger Geld für Ausflüge, Sport oder andere Aktivitäten ausgeben können. Somit würde die Erhöhung der Abgabe den gesamten Balearen schaden.
So hoch fällt die Touristensteuer im Einzelnen aus
Die neuen Spitzensteuersätze werden ab 2018 von Mai bis Oktober fällig. Aber entsprechend verdoppeln sich auch die Sätze, die Touristen in der Nebensaison auf den Balearen wie beispielsweise im Frühling auf Mallorca bezahlen müssen. Die MallorcaZeitung hat die neuen Tarife gut nachvollziehbar zusammengestellt. So muss man künftig vor allem in hochpreisigen Unterkünften tiefer in die Tasche greifen: Fünf-Sterne- und Vier-Sterne-Superior-Hotels verlangen zukünftig vier Euro pro Person und Nacht. In der Nebensaison werden es zwei Euro sein. Die nächst niedrigere Kategorie sind die Vier-Sterne- und Drei-Sterne-Superior-Hotels: Dort werden bald drei Euro und in der Lowseason 1,50 Euro fällig. Wer günstigere Resorts bucht, kommt natürlich auch günstiger weg: Ein- bis Drei-Sterne-Hotels werden ab 2018 zwei Euro nehmen und nur einen Euro in den schwachen Monaten.
Ähnlich sieht es bei Ferienapartments aus. In der höchsten Kategorie „4 Schlüssel“ müssen vier Euro berappt werden. Ansonsten ist die Staffelung ähnlich wie bei den Hotels. Für Fans von billigem Urlaub auf Mallorca ändert sich eher weniger: Für günstige Apartments und Landhotels zahlt man lediglich zwei Euro pro Person und Nacht. Im Winter jeweils die Hälfte. Noch günstiger kommen Besucher von Hostals, Pensionen und Campingplätzen sowie Herbergen weg. Ein Euro in der Hauptsaison wird pro Übernachtung aufgeschlagen. Kreuzfahrttouris müssen künftig zwei Euro bezahlen, auch wenn ihr Schiff weniger als 12 Stunden auf den Balearen ankert. Auf alle Preise kommen noch 10 Prozent Mehrwertsteuer (IVA) obendrauf. Kinder bis einschließlich 15 Jahren sind von der Ökotaxe befreit. Wie die regionale Zeitung vorrechnet, wird eine Woche für eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern unter 16 um 56 und 84 Euro pro Woche teurer.
Auswirkungen der Steuer sind schwer absehbar
Die Regierung der Balearen hatte darauf verwiesen, dass die Steuer im vergangenen Jahr gut angenommen wurde und keine negative Folgen auf das Buchungsverhalten der Urlauber zu bemerken sei. Vor diesem Hintergrund habe man die Steuer nun nach oben korrigiert. Der Touristenansturm halte weiter an und das habe natürlich auch folgen für die Umwelt, argumentiert die Regierung. Die Einnahmen sollen in wichtige Projekte fließen, die Nachhaltigkeit, Infrastruktur und Innovationen fördern sollen. Die Opposition auf den Balearen kritisierte jedoch, dass die Touristensteuer vor allem aufgrund der steigenden Ablehnung der Touristen begründet sei. Ein Trend, der sich in ganz Spanien breit macht und als Tourismusphobie bezeichnet wird.
Der Ausdruck wurde nach einer Reihe von Zwischenfällen in ganz Spanien verwendet. Beispielsweise wurde bei Demonstrationen im Juli in Barcelona einen Touristenbus angriffen. Auf Mallorca wurden tagelang in einem Restaurant in der mallorquinischen Hauptstadt Palma Konfetti über Urlauber verstreut. Die Vorkommnisse fallen in eine Zeit, in der Spanien in den ersten sieben Monaten des Jahres einen neuen Allzeit-Rekord an Touristen erreicht: 46,9 Millionen. Das ist ein Anstieg um satte 10,5 Millionen Urlauber landesweit gegenüber dem Vorjahr. Im letzten Monat nach erneuten Protesten in Spanien, als die Demonstranten mit Kapuze in Bilbao leuchtend rote Farbe über das Hauptquartier des Fremdenverkehrsverbandes des Baskenlandes versprühten, hat Premierminister Mariano Rajoy sie als radikale Extremisten bezeichnet, wie führende Medien in Europa berichten.
Als sich der Regierungschef mit den Sorgen seiner Bürger befasste, die in verschiedenen Teilen Spaniens, insbesondere aber in Barcelona und den Balearen, auf die Straße gingen, sagte er: „Ich weiß nicht, ob wir Touristen mit Plakaten empfangen müssen, auf denen „Willkommen, Herr Tourist“ steht. Aber was wir sicher auf keinen Fall tun können, ist die Leute zu verprügeln, die hier herkommen und ihr Geld ausgeben wollen. „Das scheint mir verrückt zu sein“, so Rajoy.
Die Touristensteuer auf Mallorca ganz leicht wieder reinholen
Die Ökotaxe, die bei eurem nächsten Mallorca-Urlaub anfällt, könnt Ihr ohne Probleme wieder hereinholen, indem Ihr einfach an anderer Stelle kräftig spart. Wenn es demnächst zu eurem Herbsturlaub auf die Balearen geht und Ihr für euer Auto einen Parkplatz benötigt, sucht Ihr euren Parkplatz in der Nähe des Flughafens vorab bequem bei Parkplatzvergleich.de aus. Wir haben die günstigsten und besten Stellplätze in unmittelbarer Nähe zum Airport wie beispielsweise dem Flughafen Düsseldorf im Angebot. Diese Plätze sind meistens viel günstiger als die Parkmöglichkeiten direkt an den Terminals. Auf diese Weise habt Ihr unter Umständen die Tourismussteuer auf den Balearen locker wieder drin!
3. September 2017
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