Die Geschichte des Parkhauses am Flughafen
Das erste Parkhaus wurde am 05. Mai 1901 in London errichtet. Nahe dem Piccadilly Circus sollte es den fortwährenden Ansturm der immer mehr werdener Besucherautos bewältigen. Damals wie heute wurden Parkhäuser mit Zufahrtsrampen oder Halbrampen gebaut, um die Parkdecks miteinander zu verbinden. Sogar mit Lastenaufzügen hat man experimentiert, um noch mehr Parkfläche in den immer größer werdenden Hochgaragen zu erzielen. Die wohl effizienteste Methode zwei Parkebenen miteinander zu verbinden ist die Halbrampe (1919 von Fernand d’Humy patentiert) oder auch D'Humy-System genannt. Dabei werden zwei Parkebenen jeweils um eine halbe Geschossebene gegeneinander versetzt angeordnet. Bis heute werden noch immer alle drei Methoden genutzt, um Autos zu ihrem Zielparkdeck zu befördern. Das erste deutsche Parkhaus wurde 1924 in Essen-Rüttenscheid gebaut. Erst nach dem zweiten Weltkrieg, mit Beginn der Massenmotorisierung, wurden Parkhäuser in Deutschland und weltweit wirklich populär.
Park & Ride wird zu Park & Fly
Das noch heute vielerorts praktizierte Park & Ride System wurde in den USA erfunden und 1927 von mehreren Warenhäusern in Boston und Philadelphia eingeführt. Um ihren Kunden den innerstädtischen Autoverkehr zu ersparen, erbaute man außerhalb des Stadtzentrums Parkhäuser, von denen aus die Kunden kostenfrei mit Bussen und Straßenbahnen in das Stadtzentrum befördert wurden. Heute wird das Park & Ride in Deutschland lediglich in Form von öffentlichen Großparkplätzen angeboten, bei denen es den parkenden Leuten selbst überlassen ist, wie sie mit dem öffentlichen Personennahverkehr in die Innenstadt gelangen. Die Idee dahinter bildete die Grundlage für heutige Park & Fly Systeme: Flugreisende parken ihr Fahrzeug im Parkhaus oder den Außenstellflächen des Flughafens. Ebenso ist daraus die Idee von Park & Rail entstanden: Bahnreise parken ihr Auto am Bahnhof und fahren mit dem Zug weiter.
Parkhäuser am Flughafen
Mit dem stetig steigendem Besucheraufkommen im Flugverkehr kamen im Laufe der letzten Jahrzehnte immer mehr Fluggäste mit ihrem Auto zum Flughafen. Schnell entstanden an allen großen deutschen Flughäfen oft gleich mehrere Parkhäuser. Denn am Parkgeschäft können die Flughäfen kräftig mitverdienen. So bieten die Parkhäuser am Flughafen Düsseldorf heute bereits Platz für mehr als 15.000 Autos. Inzwischen stellt man hier sogar diverse Außenstellflächen zur Verfügung, da die Parkhäuser teils an ihre Kapazitätsgrenzen gelangen. Ebenso verhält es sich an deutschlands verkehrsreichstem Flughafen Frankfurt, wo mehr als 14.000 Parkfplätze angeboten werden. Besonders beeindruckend sind diese Zahlen vor allem, weil der Flughafen Frankfurt ein fast dreimal so hohes Passagieraufkommen, wie der Düsseldorfer Flughafen hat, jedoch in etwa gleich viele Parkplätze besitzt. Da liegt die Schlussfolgerung nahe, dass die Parkflächen ebenso wie die Terminals selbst in Frankfurt dem Passagieraufkommen nicht gerecht werden.
Alternative Flughafenparkhäuser
Etwas Abhilfe schaffen seit mehr als zehn Jahren alternative Parkhäuser am Flughafen Frankfurt. Diese liegen zwischen 6 und 15 Minuten vom Terminal 1 entfernt und kosten nur einen Bruchteil des Parkhauspreises, der in den den flughafeneigenen Parkhäusern direkt am Terminal fällig wird. Ersparnisse von über 60% sind dabei keine Seltenheit. Die Entfernung zwischen Parkplatz und Terminal wird mit parkplatzeigenen Shuttlefahrzeugen überbrückt, die im Parkpreis bereits inklsuive sind. Für die gesamte Abwicklung (Parken, Check-In am Parkplatz, Koffer umladen, Fahrt zum Flughafen) sollte man ca. 30 Minuten einplanen. Auch bei den alternativen Parkhäusern kommt es in der Hauptsaison bereits häufig zur Komplettbelegung aller Stellflächen. So empfielt es sich vor allem von Mai bis August immer rechtzeitig im Voraus online einen Stellplatz im Parkhaus am Flughafen Frankfurt zu buchen. Am zweitgrößten deutschen Flughafen München sind viele flughafeneigene Parkhäuser ebenso stark ausgebucht, wie in Frankfurt und Düsseldorf. Im Jahr 2015 eröffnet deshalb das erste alternative Parkhaus am Flughafen München. Daneben bestehen bereits seit vielen Jahren mehr als 50 alternative Parkplatzanbieter rund um den Münchener Flughafen, Tendenz steigend. Damit liegt das alternative Parkplatzgeschäft hier nominell gesehen ganz vorn.