Der schnellste Weg zum Meer: So kommt Ihr in Rekordzeit an den Strand!
Die Deutschen sind nicht nur Reiseweltmeister. Sie lieben auch den Urlaub im eigenen Land – und das auch ganz besonders gern an den Küsten der Ostsee und Nordsee. Die Ferienregionen am Meer sprinten jedes Jahr von einem Besucherrekord zum nächsten. Kein Wunder, lässt sich im hohen Norden komfortabel und spontan Urlaub machen. Aber ist das Auto wirklich der angenehmste und schnellste Weg zum Meer? Wir haben Auto, Bahn und Flugzeug verglichen.
Im Jahr 2017 haben laut dem Statistik-Dienst „Statista“ sagenhafte 6,43 Millionen Menschen Urlaub an der Ostseeküste gemacht. Allein seit 2013 ist die Zahl der Feriengäste um 800.000 gestiegen. Immer mehr Deutsche machen Urlaub im eigenen Land und reisen vornehmlich mit dem Auto ans Meer. Besonders mit Kindern bietet diese Form des Urlaubs einige handfeste Vorteile: An den Küsten gibt es viele hochwertige und geräumige Ferienhäuser und Ferienwohnungen, die sich mit etwas Glück schon zu günstigen Konditionen mieten lassen. Die Küstenorte bieten Strandfeeling in ungezwungener Atmosphäre und locken im Hochsommer auch mit viel Badespaß für die Kids, denn die feinen weißen Sandstrände fallen häufig seicht ab. Ostsee und Nordsee sind völlig zurecht beliebt – es muss nicht immer ans Mittelmeer oder noch weiter weg gehen. Die Nahziele sind vermeintlich mit dem Auto in wenigen Stunden erreicht. Die Anreise zur Küste kann in den Stoßzeiten jedoch zur Tortur werden. Bereits im vergangenen Jahr hatte der ADAC für 2018 einen Rekord an Baustellen und Staus vorrausgesagt – und die Prognose scheint nun wirklich zuzutreffen.
Sieben große Baustellen allein von Hannover bis Lübeck
Wir haben selbst gezählt und dementsprechend düster fällt auch unsere eigene Prognose aus: In diesem Sommer könnte es ein nie dagewesenes Stau-Chaos auf Deutschlands Autobahnen geben. Für viele Urlauber aus der Mitte und dem Süden Deutschlands ist die A7 die zentrale Route an die Küsten. Aus dem Westen ist es die A1. Auf der stark frequentierten Strecke von Hannover bis nach Timmendorfer Strand, das etwas nordwestlich von Lübeck liegt, haben wir selbst sieben größere Baustellen mit teils starken Fahrbahnverengungen und mit einer Länge von bis zu 10,7 Kilometern gezählt – die häufig auftretenden Tagesbaustellen nicht inbegriffen. Viele dieser Projekte laufen bis 2019 oder 2020 und behindern den Verkehr durch Spurverengungen und reduziertes Tempo extrem. Laut dem Navigationsprogramm Google Maps steigt die Fahrzeit vom beliebten Urlaubsort Timmendorfer Strand, der uns hier beispielhaft als Referenz dienen soll, bis zum Autobahnkreuz Hannover-Nord, von normalerweise unter zwei Stunden auf drei Stunden und mehr. Jeder kann sich ausrechnen, wie stark die Fahrzeiten ans Meer für Reisende ansteigen, die aus Süddeutschland ans Meer starten. So kann die Anreise aus München, Frankfurt oder Stuttgart ans Meer zu einer regelrechten Tortur werden. Welche Möglichkeiten gibt es, dennoch entspannt und schnell ans Meer zu kommen? Denn wie so häufig gilt: Viele Wege führen nach Rom.
Was ist für wen der schnellste Weg zum Meer?
Den schnellsten Weg ans Meer zu finden, ist gar nicht so einfach. Denn viel hängt von den persönlichen Präferenzen der Urlauber ab und der generellen Urlaubsplanung. Für viele Menschen ist das Auto trotz der stressigen Fahrt weiterhin erste Wahl und geradezu alternativlos, weil die Reisenden a) ihren Wagen lieben und b) im Urlaub flexibel und mobil sein möchten. Dennoch sind Bahn und Flugzeug lohnende Alternativen für alle, die von Süddeutschland aus an die Küste wollen und sich vorstellen können, am Urlaubsort vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen. Es kommt lediglich auf die richtige Planung an.
1. Mit dem Auto: Ferien-Tour oder Tortur?
Viele Deutsche lieben es, mit dem Auto in den Urlaub zu fahren. Und dennoch kann die entspannte Urlaubsfahrt schnell zur Tortur werden, wenn im Sommer auf deutschen Autobahnen nichts mehr geht. Der ADAC rät Autofahrern, zuerst einen Blick in den Staukalender zu werfen. Da können sie sehen, welche Wochen und Wochenenden im Sommer besonders von den großen Reisewellen betroffen sind. So bekommen Auto-Urlauber zumindest schon einmal einen groben Überblick, wann es auf den Straßen besonders voll wird. Die Experten raten in ihren Stau-Tipps, solche Stau-Tage grundsätzlich zu meiden. Wer an den stark frequentierten Tagen unbedingt fahren muss, sollte bereits in den frühen Morgenstunden starten oder die Fahrt generell in die Nacht verlegen. So lassen sich Staus tatsächlich recht häufig vermeiden und man kommt einigermaßen schnell quer durch Deutschland. Besonders schlimm dürfte es an Ferienstart-Wochentagen werden, wenn Urlauber vormittags und abends auf Pendler treffen – dann ist Chaos vorprogrammiert.
2. Der schnellste Weg ans Meer mit der Bahn?
Wir kennen die Nachrichten der vergangenen Jahre: Hitzewelle in Deutschland und in den ICEs der Deutschen Bahn fällt die Klimaanlage aus. Viele Reisende in den überfüllten Zügen werden sich da garantiert wünschen, im klimatisierten Auto im Stau zu stehen. Aber abgesehen von diesem Szenario, dass ja nicht eintreten muss, haben Bahnreisende wirklich eine gute Möglichkeit, schnell und bequem ans Meer zu kommen. Die Fahrzeit vom Münchener Hauptbahnhof bis zum Timmendorfer Strand beträgt knapp sieben Stunden. Die Autofahrt komplett ohne Stau dauert etwa eine halbe Stunde länger. Kommen Verkehrsbehinderungen hinzu, kann die Fahrt jedoch leicht mehrere Stunden länger dauern!
Die Bahn-Verbindung ist denkbar gut: Die meiste Zeit verbringen Reisende im ICE von München nach Hamburg. Von dort aus geht es mit dem Regional Express weiter nach Lübeck und direkt im Anschluss in wenigen Minuten weiter bis nach Timmendorfer Strand. Die Verbindung ist somit ganz klar eine lohnende Alternative zum Auto – wenn die Autofahrt von München bis zur Ostsee im Stau-Chaos zehn Stunden oder mehr dauert. Wer es bequem haben möchte, sollte jedoch in den vollen Zügen in der Ferienzeit die Sitzplatzreservierung nicht vergessen. Zudem bietet die Bahn gelegentlich für einen geringen Aufpreis upgrades in die 1. Klasse.
3. Mit dem Flugzeug ans Meer – geht das überhaupt?
Ja, das geht sogar ziemlich gut! Urlauber können etwa am Flughafen München oder Frankfurt Airport in den Flieger steigen und von dort in einer knappen Stunde nach Hamburg übersetzen. Vom Flughafen Düsseldorf aus fliegt man gar nur eine knappe Dreiviertelstunde. Eine Strecke, die auf der Autobahn leicht zur Tortur werden kann, überspringt man somit in nur wenigen Minuten! Von Hamburg aus nimmt man dann die Bahn wahlweise nach Lübeck und Timmendorfer Strand an der Ostsee. Die Nordsee wie beispielsweise Westerland auf Sylt sind von hier aus eben so gut erreichbar. Die schnellen Zug-Verbindungen ans Meer werden aus der Hansestadt sehr häufig bedient. Unseren Berechnungen zufolge erreichen Urlauber, die aus Süddeutschland kommen und halbwegs in der Nähe eines größeren Flughafens wohnen, die Nordsee und Ostsee in fünf bis sieben Stunden. Im Vergleich zum Auto dürften dies – im Worst Case mit viel Stau – eine Zeitersparnis von ungefähr fünf Stunden pro Strecke sein.
Der Flughafen von Sylt wird von einigen Airlines auch direkt angeflogen. Der Flug dauert in der Regel nur etwas mehr als eine Stunde. Man kann beispielsweise mit Lufthansa von Frankfurt am Main direkt nach Sylt fliegen. Eurowings und Condor bieten Verbindungen von Düsseldorf aus ab. Swiss fliegt von Zürich nach Sylt. Beste Vorraussetzungen also, um mit dem Flieger auf die Nordseeinsel zu starten!
Das Auto lässt sich in der Zwischenzeit natürlich auf einem Parkplatz am Flughafen abstellen. Wie eine große Preiserhebung unseres Schwester-Portals Parkplatz.de ermittelt hat, solltet Ihr euren Stellplatz am Flughafen allerdings unbedingt rechtzeitig im Voraus buchen – denn in den Ferien und anderen Stoßzeiten, wenn die Autobahnen voll sind, sind auch die günstigen Parkplätze an den Airports restlos ausgebucht.
Der schnellste Weg ans Meer: Viele Wege führen an die See!
Gefühlt hat sich die Baustellendichte auf deutschen Autobahnen in diesem Jahr noch einmal im Vergleich zu den Vorjahren deutlich erhöht. Genaue Zahlen wird erst der ADAC in den kommenden Monaten liefern. Aber die Zahlen zu Baustellen und Staukilometern dürften 2018 verheerend werden und die Vorjahre noch einmal deutlich toppen. Umso wichtiger ist die Frage für Urlauber: Was ist der schnellste Weg ans Meer? Viele Feriengäste können sich beim besten Willen nicht vorstellen, ein anderes Vekehrsmittel als das Auto zu benutzen. Doch wie wir gezeigt haben, sind die Bahn und vor allem das Flugzeug wirklich lohnenswerte Alternativen für die Anreise. Im Ferienort und im Umland gibt es für gewöhnlich eine gut ausgebaute Infrastruktur. Feriengäste können ihr Reiseziel leicht mit dem Fahrrad oder auch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden. Das entlastet nicht nur die Straßen, sondern schont auch die Nerven. Und genau darum geht es doch eigentlich bei einem Urlaub am Meer: Man möchte am Ende entspannt und erholt wieder Zuhause ankommen!
21. April 2018
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